In der Schule kommt es immer wieder auch zu Situationen, in denen sich Kinder beklagen, dass sie geärgert, beschimpft, (verbal und/oder körperlich) bedroht und angegriffen werden. Schnell wird in diesem Zusammenhang von „Mobbing" gesprochen und es entsteht der Eindruck, dass „die Schule" nichts unternehme.
Auch wenn wir uns gegen die vorschnelle Verwendung des Begriffs „Mobbing" richten, bedeutet das nicht, dass wir uns der Sorgen und Nöte der Kinder und Eltern nicht auch annehmen. Oft gehört jedoch auch – gerade in großen Gruppen mit mehreren und teilweise wechselnden Beteiligten – mehr dazu als nur der eine Vorfall und das vermeintlich eine betroffene Kind.
Hier finden Sie einen Artikel der Zeitschrift Geo mit einer kurzen, aber sehr prägnanten Zusammenfassung der Schwierigkeiten, „Mobbing" in der Schule nicht nur zu erkennen, sondern auch von den täglichen Auseinandersetzungen in der Schule abzugrenzen und „nachweisen" zu können. Meist sind Lehrkräfte nicht Zeugen der Konfliktsituationen und oft steht dabei Aussage gegen Aussage.
Bitte bedenken Sie, dass den Eltern, die sich Sorgen um ihr Kind machen, in der Regel Eltern gegenüberstehen, die ihr Kind als zu Unrecht beschuldigt ansehen und das pädagogische Personal sich oft zwischen beiden Positionen ein möglichst objektives Bild der Lage machen muss.
In allen Klassen tagt regelmäßig – spätestens ab der 3. Klasse wöchentlich – der „Klassenrat", in dem persönlich vorgetragene und über den Klassenbriefkasten anonym mitgeteilte Konflikte angesprochen und bestmöglich geklärt werden. Bitte motivieren Sie Ihr Kind immer wieder, diese Sitzungen auch zu nutzen! Neben wiederkehrenden Schulungen, die Herr Leuteritz als Präventionsbeauftragter der Polizei in allen Klassen durchführt, nutzen wir seine Expertise und Erfahrung auch bei Konflikten, die wir nicht allein klären können oder wiederholt auftretenden Problemen, die er anlassbezogen im Klassenverband thematisiert.
Den meisten Definitionen von „Mobbing" (in der Schule) folgend, kristallisieren sich allgemein drei Merkmale besonders heraus:
1. Die Wiederholung über einen längeren Zeitraum – Wochen, Monate, Jahre
2. Die bewusste Verletzung – verbal, non-verbal, psychisch, körperlich
3. Das Ungleichgewicht der Kräfte – körperlich, psychisch, Anzahl der Beteiligten
Von Mobbing an Schulen spricht man also, wenn eine Schülerin oder ein Schüler
· wiederholt und über einen längeren Zeitraum
· gezielt schädigenden negativen Handlungen eines oder mehrerer Schülerinnen und Schüler ausgesetzt ist,
· gegen die es sich nicht allein wehren kann.
In einem Vortrag der Gewaltpräventionsbeauftragten des SIBUZ Steglitz-Zehlendorf wurde Mobbing wie folgt beschrieben:
„Mobbing ist das wiederholte und systematische Herabwürdigen anderer, das der Befriedigung eigener Bedürfnisse dient, insbesondere nach Macht und Ansehen, das in der Gruppe eine positive Resonanz findet, vom Opfer nicht alleine beendet werden kann und den Werterahmen der Gruppe verändert."
Hier finden Sie einen Ratgeber speziell zum Cybermobbing bei Kindern und Jugendlichen.
Bitte sprechen Sie möglichst immer zuerst die Klassenleitung oder den/die zuständige/n Erzieher/in an, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind Probleme mit anderen Kindern hat oder sich in Ihrer Wahrnehmung verändert. Meist sind diese Personen diejenigen, die die Situation am besten einschätzen und auch gezielt beobachten können. Gern können Sie sich aber auch an die Schulsozialarbeit, die Schulleitung oder die koordinierende Erzieherin wenden. Alle Kontaktangaben finden Sie hier.
Darüber hinaus gibt es auch externe Beratungsstellen oder die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zur Schulpsycholgie im SIBUZ (siehe hier).
Hier finden Sie weiterführende Informationen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Famile und hier speziell das Angebot der Schulpsychologie.